1867 begann LAMB mit der Produktion der ersten V-Bett-Flachstrickmaschine, die von Pastor Isaac W. Lamb patentiert wurde. In diesen frühen Jahren stellte LAMB auch die beliebte Tuttle Machine her, eine Handrundstrickmaschine unter dem Patent aus dem Jahre 1874 von Dr. Tuttle. Die Tuttle war bis ins frühe 20. Jahrhundert in Strumpfwarenfabriken weit verbreitet, wie Richard M. Candee in seinem Buch „The Hand-Cranked Knitter and Sock Machine“ feststellte.
Eine dieser wunderschönen alten Tuttle-Maschinen wurde von einem genialen Forumsmitglied, in einem speziell für die Maschine gekauften und hergerichteten Koffer, von USA nach Apolda zu unserem Pfingsttreffen gebracht. Daran muß ich immer noch und freudig denken, es war für mich das Highlight beim Treffen, unser am weitesten entfernt lebendes Forumsmitglied und die Tuttle auf dem Treffen zu sehen. Vielen Dank nochmal für diesen Aufwand!!!!
Zurück zur Tuttle, diese Maschine ist so ungewöhnlich, weil von Mantel- auf Zylinderdrehung gewechselt werden kann und man die Zylindernadeln auch als Ribbernadeln nutzen kann. Diese Technik wurde bei der, zum 150. Firmenjubiläum der Firma Lamb, neu aufgelegten LT150 (siehe Vorstellung von Susis Maschine) übernommen und weiterentwickelt.
Geniales Teil! Ich hätte nicht gedacht, dass Maschinenrundstrick so alt ist. Sehr beeindruckend! Ich kann mir vorstellen, wie damalige Modedamen in schicken Strümpfen herumstolziert sind, nur konnten sie nicht immer das Bein zeigen🤷♀️
IMG_3468.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)Die seltene Gelegenheit beide Varianten der Tuttle nebeneinander zu sehen, möchte ich jedem Interessierten gern zeigen. Habe eine Tuttle zum Aufbau bekommen und als Vorlage die andere Tuttle dazu gehängt, sehr schönes Bild.
IMG_3475.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_3472.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)Wie oben im Beitrag bereits geschrieben, ist die Tuttle so besonders, weil entweder mit drehendem Maschinenmantel (wie bei fast allen uns bekannten Maschinen), oder mit drehendem Zylinder gearbeitet werden kann. Der drehende Zylinder macht das Arbeiten an der Maschine sehr angenehm, da man alles im vorderen Bereich machen kann, also Nadelwechsel, Muster, Anschlag oder Garnwechsel. Für diesen Wechsel stellt man nur zwei Hebel um, dies geht beim Stricken und mit ein wenig Übung und Verständnis, ist das leicht gemacht, man muss also nicht die Maschine umbauen.
IMG_3483.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)Die beiden Maschinen hier sind mit 66er Zylinder und 22er Ribber ausgestattet.
IMG_3473.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_3474.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_3497.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)Wobei der Ribber der Tuttle ebenfalls etwas besonderes ist. Durch seine konische Form können die Zylindernadeln als Ribbernadeln genutzt werden, also werden sie nur gekippt und in den Ribber eingesetzt, diese Funktion finde ich genial an der Tuttle. Was leider nicht geht, ist den Ribber auszuschalten.
IMG_3491.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)Da die Nadeln der Tuttle ganz gerade sind, also kein kleines Bäuchlein haben das in Ruheposition über der Zylinderfeder hält, war das Stricken von Hacke und Spitze etwas mühsam.
IMG_3484.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)Um dieses Problem zu beheben, wurde bei der schwarzen Maschine, eine Rille in den Zylinder gefräst und eine Feder (O-Ring) eingesetzt, das hält die Nadeln etwas besser in Position. Diese Rille wurde nachträglich und nur in diesen einen Zylinder gefräst, weil die Nadeln kaum oben bleiben wollten. Auf Nachfrage, wurde mir versichert, dass viele Tuttle sich dabei etwas "zickig" haben und die Nadeln gern mal runter rutschen. Die neue LT 150 hat dieses Problem nicht, da die Zylinder mit Feder ausgestattet sind und andere Nadeln verwendet werden.
IMG_3485.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)Beim Vergleich der Nadeln Tuttle - europäische Levana fiel mir auf, dass beide Nadeln fasst gleich groß sind. Also habe ich versucht, die Levana in der Tuttle zu benutzten und TADA es funktioniert! Natürlich bringt das nur etwas in der Maschine mit Feder (O-Ring), aber vielleicht hilft das auch anderen Tuttlebesitzern.
IMG_3486.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_3487.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_3488.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_3489.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)Ein weiteres tolles Element an der Tuttle ist die Fersenspannung und die offene Garnführung. Über eine Feder am Garnmast kann die Spannung stufenlos eingestellt werden.
IMG_3471.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)Auch die Maschenweiteregelung ist einzigartig, über einen Zahnkranz und schräg eingesetzte Stifte wird der Zylinder gehoben oder gesenkt und kann so unterschiedliche Maschenweiten erreichen.
IMG_3479.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_3478.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)Die Garnführung ist klappbar, um die Ribbernadeln nicht zu beschädigen wird ein kleiner Hebel benutzt und die Garnführung abgekippt.
IMG_3476.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)Der Reihenzähler ist ebenfalls sehenswert.
Fazit: eine wunderschöne und einzigartige Maschine!
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Rundstrickmaschinen - Sockenstrickmaschinen
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15.07.2023 17:58 (zuletzt bearbeitet: 15.07.2023 21:15)
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es funktioniert! Natürlich bringt das nur etwas in der Maschine mit Feder (O-Ring), aber vielleicht hilft das auch anderen Tuttlebesitzern.
